Nach einer interessanten Woche auf den Lofoten stehen uns nun ein paar Tage mit längeren Fahrstrecken bevor. Wir folgen zunächst der E10 Richtung Narvik und verabschieden uns dort von der Nordsee. Kurz darauf passieren wir die Grenze nach Schweden und fahren durch endlose Wälder und an unzähligen Seen vorbei bis in den kleinen, aber bei den Schweden sehr beliebten Abisko-Nationalpark. Unterwegs sehen wir sogar einen Elch.
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Für die Fahrt mit dem Sessellift auf den Nuolja sind wir ein bisschen zu spät dran, aber bei einem kleinen Spaziergang finden wir einen ganz tollen Fluss, der zum Fotografieren einlädt. Hierbei stelle ich auch begeistert fest, dass ich nach unserem gestrigen Aufstieg auf den Offersøykammen diesmal keinen Muskelkater habe. Hat sich die viele Wanderei der letzten Wochen doch gelohnt.
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Am nächsten Tag erreichen wir Kiruna, Schwedens nördlichste Stadt. Sie ist erst 122 Jahre alt und entstand als Siedlung für das dort ansässige Eisenerzbergwerk. Da vor ein paar Jahren festgestellt wurde, dass auch direkt unter der Stadt einiges an Erz vorhanden ist, wird die komplette Stadt nun um ein paar Kilometer nach Osten versetzt. Die neue Stadt gleicht noch einer riesigen Baustelle. Trotzdem ist die alte Innenstadt schon ziemlich ausgestorben. Überall Geschäfte, die mit Ausverkauf werben oder schon ganz geschlossen sind. Auch viele Wohnhäuser stehen leer.
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Während unserer Weiterfahrt durch die unendlichen Weiten Nordschwedens fällt uns auf, dass hier oben schon der Herbst Einzug hält. An einigen Bäumen verfärben sich die Blätter schon gelb. Außerdem finden wir hier die Einsamkeit, nach der wir uns auf den Lofoten gesehnt haben. Man begegnet nur alle paar Minuten einem anderen Fahrzeug und auf den Stellplätzen stehen nur wenige Camper.
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In Jokkmokk übernachten wir auf einem großen Campingplatz mit riesigem Spielplatz, den die Mädels fast für sich alleine haben. Sogar ein Schwimmbad gibt es hier, das jedoch schon seit einer Woche geschlossen ist. Auch hier sind so wenige andere Urlauber, dass die Anlage schon fast wie eine Geisterstadt wirkt.
Jokkmokk selbst ist schnell besichtigt und für uns geht es weiter Richtung Süden. Wir halten kurz in Arvidsjaur und bestaunen ein Kirchdorf (Kyrkstad). In den Hütten haben vor allem Samen vorübergehend gewohnt um an der für sie vorgeschriebenen Mindestanzahl an Gottesdiensten teilzunehmen. Solche Dörfer gibt es an vielen Stellen in Nord- und Mittelschweden.
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Nach einer ruhigen Nacht an einem schönen See verbringen wir am nächsten Morgen noch ein paar Stunden alleine am Strand. Hier gibt es sogar eine Tonne mit Sandspielsachen zur Selbstbedienung.
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In Sorsele machen wir den größten Einkauf unserer bisherigen Reise. Wir wollen die nächste Woche auf dem Vilmarksvägen verbringen und dabei möglichst ohne zwischenzeitliche Ver- und Entsorgung auszukommen. Vorher verbringen wir aber noch mal eine Nacht auf einem wirklich ganz tollen Campingplatz. Wir waschen mal wieder unsere ganze Wäsche – wahrscheinlich das letzte Mal auf unserer Reise. Die Küche ist hier so gemütlich, dass wir mal nicht im Bus kochen und essen, sondern es uns dort vor dem Kaminfeuer gemütlich machen. Und auch das W-LAN hier bekommt von den Mädels 5 von 5 Sternen.
Wir sind in den letzten 4 Tagen 947 Kilometer gefahren.