Von Kopenhagen bis Stockholm

Noch von Corona gezeichnet machen wir uns am 16.07.2022 auf den Weg nach Norden. Die Strecke nach Rostock ist uns aus Studienzeiten bestens bekannt. Zum Glück haben wir genug Puffer eingeplant, denn ein paar Staus ziehen unsere Fahrzeit in die Länge. 

Bis auf ein bisschen Kindergejammer ist die Fährfahrt nach Gedser in Dänemark unspektakulär. Auf unserem ersten Stellplatz am Strand werden wir dann von einer wunderschönen Abendstimmung empfangen.

Den nächsten Tag verbringen wir in Kopenhagen. Diese tolle Stadt hat unglaublich viel zu bieten, aber mit Kindern bringt eine komplette Sightseeing-Runde durch die City keinem besonders großen Spaß. 

Also haben wir uns einen möglichst zentralen Parkplatz gesucht und uns nach einem frühen Mittagessen im Bus auf den Weg zur Kleinen Meerjungfrau gemacht. 

Die Mädels haben ihre Roller dabei und so kommen wir zu Fuß gut voran ohne großes Gemaule. Auf dem Weg kommen wir an Christiania vorbei. Und überqueren eine tolle Fußgänger- und Radlerbrücke, die es vor ein paar Jahren bei unserem letzten Besuch hier noch nicht gab.

Unterwegs gibt es natürlich auch noch ein leckeres Eis. Denn das können die Dänen richtig gut. 

Nach circa 36 Stunden in Dänemark nehmen wir schon die Storebeltbro nach Malmö in Schweden und klappern in den nächsten 2 Tagen ein paar typische Touri-Orte in Südschweden ab. Zunächst die Ales stenar bei Ystad, wo die dort grasenden Kühe und die Gleitschirmflieger den Rest der Familie wesentlich mehr begeistern als das schwedische Stonehenge selbst, das ihnen die kulturinteressierte Mutter zu Gemüte führen will.

Unser nächster Halt ist das IKEA-Museum in Älmhult. Diese Kultur kann dann sogar die Mädels begeistern. „Oh, guck mal, die Lampe haben wir auch.“ „Und der Mann hat wirklich IKEA erfunden?“

Beim Besuch in Vimmerby am nächsten Tag erreicht uns dann auch hier in Schweden die Hitzewelle und wir streichen kurzerhand unseren Besuch bei Astrid Lindgren und suchen uns lieber ein schattiges Plätzchen an einem der tausend Seen Südschwedens. Auf diese Weise tingeln wir uns in den nächsten Tagen Richtung Stockholm.

Pünktlich zu unserem Besuch in Schwedens Hauptstadt kühlt es dann auch wieder etwas ab. Auch in Stockholm leisten uns die mitgebrachten Roller wieder gute Dienste. Noch besser finden die Mädels aber die Fahrten mit U- und Straßenbahn. So was erlebt man als Dorfkind schließlich nicht alle Tage! Parlament, Schloss, Stadhuset und Vasamuseum nehmen sie dagegen nur gelangweilt hin.

Das schöne Uppsala ist vorerst unsere letzte Station in Schweden. Die schöne Studentenstadt ist definitiv empfehlenswert. Botanischer Garten, Dom und auch die Fußgängerzone bieten tolle Fotomotive. Außerdem gibt es dort ein leckeres Eis, einen englischen Buchladen und einen sehr schönen Spielzeugladen. Und nach einer Runde Shopping sind alle glücklich.

Den letzten Tag unserer ersten Reisewoche verbringen wir auf der Fähre von Kapellskär nach Naantali. In den nächsten 2 Wochen werden wir entlang der finnischen Ostseeküste weiter nach Norden Richtung Polarkreis reisen.

Alles in allem kann man unsere erste Reisewoche wohl ganz gut mit der ersten Fahrt im Camper nach der Winterpause vergleichen. Da fliegt in der ersten Kurve eine Schublade auf, die man vergessen hat zu verriegeln und es klappert in den Schubfächern, weil noch nicht alles seinen Platz gefunden hat. So mussten auch wir uns erst noch ein bisschen zurecht rütteln und an das Leben im Bus und nahezu 24 Stunden zusammen gewöhnen. Auch das Gefühl des Getriebenseins und der langen unerledigten To-do-Listen verblasst nur langsam.

In unserer ersten Reisewoche haben wir insgesamt 1779 km zurück gelegt.