Die Ferienwohnung
Von der Ferienwohnung waren wir positiv überrascht. Wir hatten, wie bei unserem Urlaub in Südengland im letzten Jahr, wieder bei FeWo-direkt nach einer Bleibe gesucht. Dabei waren wir zunächst von den recht hohen Preisen irritiert, fanden aber schließlich eine außergewöhnlich güstige Wohnung, nur 5 Minuten von der Lagune und 10 Minuten vom Kitestrand entfernt. Die Bilder waren ansprechend und so haben wir schließlich gebucht, wenn auch die Frage im Hinterkopf blieb, wo denn da der Haken sein könnte.
Der Kontakt mit dem Vermieter lief schon im Vorfeld reibungslos per WhatsApp. Und dann auch vor Ort war er immer gut zu erreichen und kümmerte sich schnell, wenn mal etwas nicht passte oder wir eine Frage hatten.
Hier mal der Link, damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt. Und falls ihr ebenfalls eine günstige Unterkunft für euren Urlaub im Westen Siziliens sucht: unsere Wohnung.
Ausflugsziele
Wir konnten mit den Mädels und angesichts der südländischen Straßen keine großen Sprünge machen. Eine Stunde pro Strecke ist mit kleinen Kindern eigentlich das Maximum, jedenfalls mit unseren. Das bedeutet, dass nur Ziele in höchstens 70 km Entfernung in Frage kamen. Und dazu musste man sie auch irgendwie Kindern schmackhaft machen können (schaut euch dazu auch unseren Artikel zum Thema “Alles eine Frage der Motivation” an).
Wirklich lohnenswert war unser Ausflug ins Naturschutzgebiet Riserva Naturale dello Zingaro. Vom Parkplatz aus kann man dort zu kleinen Badebuchten, Höhlen, Aussichtspunkten und winzigen Museen wandern. Es gab auch eine Strecke, die wir mit unseren 3 und 5 Jahre alten Töchtern gut meistern konnten, und die die beiden (und auch uns) mit einem tollen Kiesstrand und kristallklarem Wasser belohnt hat.
Ein echtes Highlight war auch die Grotta Mangiapane. Ein liebevoll hergerichtetes Dorf, das zum Teil in eine Grotte gebaut wurde und bis in die 60er Jahre noch bewohnt war.
Weitere positive Aspekte
Als Reisezeit ist der Mai wirklich empfehlenswert. Die Temperaturen sind angenehm, nicht zu heiß und nicht zu kalt, es blüht und grünt noch alles und von den Massen an italienischen Touristen, die diese Region im Juli und August überfallen, ist noch nichts zu sehen. Das bedeutet, dass man die Strände und weitere touristische Ziele fast für sich alleine hat.
Außerdem kann man hier tatsächlich Familienurlaub und Kiten miteinander verbinden, wenn man nicht schon “zu alt für den Scheiß” ist. 🙂
Die süditalienische Mentalität
Die Italiener sind wirklich sehr kinderfreundlich. Das haben wir oft gemerkt. Sie bringen dies allerdings auch gerne mal mit einem Kopftätscheln (harmlose Variante) oder einem dicken Kuss (hardcore Variante) zum Ausdruck. Das muss man mögen oder akzeptieren. 😀
Und ganz generell macht man sich im Süden nicht so einen Stress. Das ist bewundernswert und man kann sich da wirklich ‘ne Scheibe abschneiden. Im ersten Moment ist es aber schon befremdlich, wenn die Kassiererin im Supermarkt so gar keine Eile hat die Artikel über den Scanner zu ziehen und nebenbei noch ein Schwätzchen mit dem vorhergehenden Kunden hält, der ebenfalls in aller Seelenruhe seine Sachen in die Taschen packt. Da kann man sich als deutscher Tourist drüber aufregen oder lächeln.
Der Müll
Der ist ein Problem und stört wirklich von Zeit zu Zeit. Auch wenn das Wasser selbst sauber aussah, lag am Strand oft einiges an Abfall herum. Aber nicht nur dort, sondern auch an den Straßen sieht man immer wieder Müllsäcke.
Witzigerweise wurden wir bei unserer Ankunft in der Ferienwohnung sofort in das Mülltrennungssystem eingewiesen und hatten 5 verschiedene Tonnen vor dem Haus stehen. Die Müllabfuhr kam auch gefühlt fast täglich. Die Tonnen wurden aber nur manchmal und dann auch nicht immer komplett geleert, denn die waren bei uns zusammengebunden und das war dem Müllmann dann schon wieder zu viel Arbeit und er ist unverrichteter Dinge wieder gefahren.
Alles in allem hat uns der Urlaub auf Sizilien sehr gut gefallen und wir planen nächstes Jahr wieder zu kommen. Dann mit eigenem Kite-Equipment um örtlich flexibler zu sein und mit gesundem Rücken, um das ganze Gepäck nicht umsonst mitgeschleppt zu haben. 😉