Das Übertreten bzw. Überfahren der englisch-schottischen Grenze gestaltete sich recht unspektakulär. Neben der Autobahn, auf einem kleinen Parkplatz, stand ein Stein mit einer Hinweistafel. Als Tourist kann man schnell links ran fahren, ein Foto knipsen und weiter düsen. Wobei man in Großbritannien bei weitem nicht so schnell auf der Autobahn „düst“, wie in Deutschland. Höchstgeschwindigkeit ist hier 113 km/h bzw. 70 mph. Aus diesem Grund ist es auch möglich, dass alle paar Meilen ein Kreisverkehr den Verkehrsfluss unterbricht, oder Hausausfahrten direkt auf die Autobahn münden. Von Zeit zu Zeit kann man auch von der Überholspur nach rechts über die zweispurige Gegenfahrbahn abbiegen.
Edinburgh erreichten wir am Montag Nachmittag und steuerten direkt unseren Stellplatz für die Nacht an. Wir hatten uns für einen Supermarktparkplatz entschieden, der nahe genug an der Innenstadt lag und von anderen Campern gut bewertet war. Die einzige Hürde hierbei war die Bezahlung per App. In dieser konnte man sich nämlich nur mit britischer Telefonnummer anmelden, weshalb wir uns kurzerhand noch eine englisch Sim-Karte besorgten. Der freundliche indische Ladenbesitzer von nebenan hat uns hier super weiter geholfen. Wieder einmal ausgesprochen freundlich, die Briten!
Die Innenstadt von Edinburgh hat sich uns dann von ihrer besten Seite gezeigt. Wir haben in einem netten Café unsere ersten schottischen Chips gegessen, wahlweise pur, mit Fish oder als „Fully loaded dirty Chips“. Dazu gab es wirklich tolle Straßenmusik von „One man Dancing“ (falls den jemand googeln möchte).
Für den Abend hatten wir Tickets für die „Camera obscura“, ein Museum der optischen Täuschungen in der Nähe des Edinburgh Castle, gebucht. Auf dem Weg die Royal Mile nach oben kamen wir in den Genuss einiger weiterer toller Straßenkünstle, da gerade ein entsprechendes Festival in der Stadt stattfand. Das Museum selbst war wirklich gut und hat sowohl die Mädels als auch uns begeistert.
Die Nacht auf dem Supermarktparkplatz war tatsächlich erfreulich ruhig, sodass wir am nächsten Morgen gut ausgeschlafen waren und uns spontan zu einer Wanderung auf den 251m hohen Hausberg Edinburghs, Arthur’s Seat, entschieden.
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Unsere Route nach Norden führte uns im weiteren durch Falkirk, das mit zwei Touristenattraktionen aufwartet, die so richtig schön ausgeschlachtet werden. Inklusive kostenpflichtiger Parkplätze, kleinem Vergnügungspark, Pommesbuden und Cafés. Beeindruckend waren das Schiffshebewerk „Falkirk Wheel“ und die riesigen Pferdeköpfe „Kelpies“ allerdings schon.
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Unsere nächste Station war die kleine Stadt Arbroath mit ihrer Abbey. Die Ruine des Klosters war ja ganz schön, das Städtchen selbst konnte uns aber so gar nicht überzeugen. Zwar fanden wir einen schönen Stellplatz direkt am Meer, aber dieser konnte uns nicht davon abbringen unsere weitere Route entlang der Ostküste Schottlands etwas zu kürzen. Am Donnerstag nahmen wir deshalb eine längere Strecke unter die Räder und machten in der Nähe von Inverness Halt. Den berühmten See Loch Ness, der hier gleich um die Ecke liegt, heben wir uns für den Rückweg auf und begeben uns nun erst mal in die schottischen Highlands, die uns landschaftlich weit mehr zusagen, als der flache Süden.